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14.08.2001  Magdeburg, News:
Propeller-Flieger startet in Magdeburg Richtung Prag

Magdeburg Der Magdeburger Flughafen setzt zu neuen Höhenflügen an. Am 9. September soll ein Propeller-Flugzeug erstmals in Richtung Prag abheben - der Einstieg in den internationalen Luftverkehr. Weitere sechs Flüge mit gleichem Ziel sollen noch im September folgen. 

 

Das 1999 fertiggestellte Terminal des Magdeburger Flughafens fertigt im September auch Reisegäste in Richtung Prag ab.      Foto: M. Fricke

 

Sieben Flüge geplant

Ottersleben. Die „L 410“, eine Maschine tschechischer Bauart, läutet für den Flughafen der Elbestadt eine neue Epoche ein. Der Flieger für 16 Passagiere gehört zur Flotte der kleinen, in Prag ansässigen Airline „Silver-Air“. Der Flugplatz, die tschechische Fluggesellschaft sowie der Reiseveranstalter „Werner-Tours“ haben nach langen Vorbereitungen ein viertägiges Kurztrip-Paket geschnürt.

Für rund 500 Mark sind Flug und Hotelübernachtung an der Moldau bereits enthalten. Gebucht werden kann in jedem Reisebüro. „Nach einer Woche Werbung sind die sieben Flüge etwa zur Hälfte ausgebucht“, freut sich Flughafen-Chef Peter Fechner über die gute Resonanz. Sollte dieser Versuch wirtschaftlich gelingen, gibt es Fechner zufolge im kommenden Frühjahr eine Neuauflage: „Das Projekt ist in dieser Form einzigartig auf dem Markt.“

Bald Linienflüge?

Laut Entwicklungskonzept schlummern noch weitere Visionen in der Flughafen-Schublade. Beispiel: Ein Linienflug Magdeburg – München. „Alles noch Zukunftsmusik“, sagt Fechner, „bei einem solchen Vorhaben müssen auch Stadt und Land mitziehen.“

Die technischen Voraussetzungen sind mit dem 1999 eingeweihten Terminal geschaffen worden. Ob die etwa einen Kilometer lange Landebahn ausgebaut wird, ist indes noch nicht entschieden.

Meist fliegen Cessnas

Das Projekt liegt noch im Stadtrat. Doch egal, was auch passiert: Airbus und Boeing werden definitiv nicht in Magdeburg landen. Die „L 410“ gehört ohnehin schon zu den Riesen auf der Startbahn, wo sich ansonsten hauptsächlich einmotorige Cessnas, Segelflugzeuge und Hubschrauber tummeln.

Viele Fensterplätze

Übrigens verfügt auch die Bundeswehr-Bereitschaft über die Maschine dieses tschechischen Typs. Soll heißen: Zahlreiche Bundesminister fliegen damit hin und wieder zu ihren Terminen. Flughafen-Chef Fechner sieht noch einen Vorteil: „60 Prozent der Sitze sind Fensterplätze.“

Derzeit registrieren die Flughafenbetreiber 20 000 bis 22 000 Flugbewegungen jährlich. Dem stehen 35 000 bis 40 000 Passagiere gegenüber. Rein rechnerisch also zwei Passagiere pro Flug.

Die sieben Flüge nach Prag liegen mit 16 Fluggästen weit über dem Durchschnitt. Damit ihnen nicht gleich wieder die Lust am Fliegen vergeht, bekommen die Passagiere bei dem einstündigen Himmels-Trip ein Getränk und einen Imbiss gereicht.

Von Falk Heidel   (LRMD)

 

 
 
 
 
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